Yvonne ROGENMOSER

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Tschiertschen sehen

120 keramische Objekte zu Tschiertschen und Praden
Ausstellung im Alten Schulhaus Tschiertschen vom 27.12.2019 – 14.3.2020






Die Ortschaft, in der man lebt, aufgewachsen ist oder seine Freizeit verbringt, ist von grosser Bedeutung für die eigenen Identität. Dabei ist nicht nur die eigene Wahrnehmung, sondern auch der fremde Blick wichtig. Wie wird ein Ort wahrgenommen und wie will die ansässige Gemeinschaft wahrgenommen werden? Was wird gerne gezeigt und was wird gesehen?

In diesem Projekt besuchte ich einen Ort, an dem ich vorher noch nie gewesen war: das Dorf Tschiertschen-Praden. Während eines Tages dokumentierte ich meine Eindrücke mit Skizzen und Fotografien. Aus dieser Sammlung und Erinnerungen fertigte ich in den folgenden zwei Monaten eine Keramik-Collage, bestehend aus handbemalten oder mit Fotografien bestückten Tellern, Vasen, Figurinen und anderen Objekten. Meine Interpretation war dabei sehr frei, eine objektive Dokumentation war nicht das Ziel.
Am Tag vor Ort suchte ich bewusst nicht nach den vermeintlich schönsten, kulturell bedeutsamsten oder repräsentativsten Örtlichkeiten. Viel mehr erkundete ich die Gassen in einem lockeren Beobachtungs-Spaziergang und liess mich von spontanen Eingebungen führen. So entstand eine unvollständige, aber persönliche Momentaufnahme. Die unterschiedlichen keramischen Techniken repräsentieren die Heterogenität der Siedlung. So ist auch nicht jedes Objekt nur für Tschiertschen-Praden typisch, erst die Gesamtheit der Ausstellungsobjekte offenbart das Dorf.

Yvonne Rogenmoser, 2019